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Monatslosungen 2024

Dezember

Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! (Jesaja 60,1)

Diese Worte schreibt der grosse Prophet in der Zeit der «Finsternis» für sein Land und Volk, welche gespalten sind und unter dem Drang der Fremdmächte zu untergehen drohen.

Diese mit Optimismus erfüllte Prophezeiung richtet sich an das damalige Jerusalem, die Stadt, welche die Herrlichkeit Gottes, sein Licht von oben empfangen wird, wenn sie sich Gott auftut.

«Mache dich auf» erklingt in diesem Dezember auch für die Menschen des 21. Jahrhunderts, für die Menschheit, welche die globalisierte Zivilisation des Marktes und des Kampfes um Ressourcen fördert, und den Mantel der Finsternis über unsere Welt immer mehr ausbreitet.
Und dennoch wird das Licht kommen, seine Herrlichkeit über uns aufgehen. Und dieses Licht ist schon da, in seiner Kirche.
Die Prophezeiung hat sich somit schon erfüllt:
Er ist da und leuchtet, durch uns, durch seine Gemeinde, welche das Licht von oben hier unten in der Finsternis weitergibt, und diese erhellt.

Besonders in dieser Adventszeit besinnen wir uns Christen auf diese grosse Aufgabe, seinen Auftrag an uns:
Mache dich auf und werde Licht!

Pfr. Alex Kuzmitski

November

Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheissung, in denen Gerechtigkeit wohnt. 2 Petr 3,13

Diese Worte sprechen von einer Zukunft, die Gott uns versprochen hat, einer Zukunft voller Gerechtigkeit und Frieden. In einer Welt, die oft von Ungerechtigkeit und Leid geprägt ist, kann das Warten schwerfallen.
Doch dieser Vers ermutigt uns, geduldig zu sein und auf Gottes Verheissungen zu vertrauen. Es ist eine Einladung, unsere Hoffnung nicht aufzugeben, auch wenn die Umstände schwierig sind.
Der neue Himmel und die neue Erde symbolisieren eine vollständige Erneuerung, ein Ende aller Schmerzen und Ungerechtigkeiten.

Es ist ein Bild der Vollkommenheit, in dem Gottes Gerechtigkeit herrscht. Diese Vision gibt uns Kraft und Trost, besonders in Zeiten der Not.
Lasst uns daher in unserem Glauben festbleiben und uns gegenseitig ermutigen. Lasst uns daran festhalten, dass Gottes Verheissungen wahr sind und dass er uns nicht vergessen hat.
Unsere Hoffnung auf den neuen Himmel und die neue Erde ist nicht vergeblich, sondern ein fester Anker in stürmischen Zeiten.

Pfr. Richard Mauersberger

Oktober

Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist gross. Klgl 3,22-23 (Lutherbibel 2017)

Geht es Ihnen manchmal auch so, dass sich im Laufe des Tages verschiedene Herausforderungen ansammeln und alles zusammen dann zu einer grossen Last wird? In den Klageliedern werden solche Erfahrungen nicht kleingeredet.

Ganz im Gegenteil, wir finden in ihnen erschreckend ehrliche Worte zu dem, was uns belasten kann. Doch wir finden in ihnen auch ein Ringen um neue Perspektiven.

Und eine solche ist der Blick auf den nächsten Tag, den kommenden Morgen. Denn an diesem dürfen wir, im Wissen um Gottes Barmherzigkeit, wieder ganz neu anfangen. Dies kann uns helfen, am Abend alles loszulassen, was uns Mühe bereitet. Und am nächsten Morgen können wir uns dann umso mehr über das Geschenk eines neuen Tages freuen.

Beat Reichenbach
Sozialdiakonie, Erwachsene & Alter

September

Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist? Jeremia 23,23

In den sonnigen Tagen des Lebens, wenn alles glattläuft und wir uns von Gottes Nähe getragen fühlen, ist es leicht, zu sagen: «Ja, Gott ist nahe!» Wir spüren seine Liebe, seine Führung und seinen Trost. Doch dann kommen die stürmischen Zeiten. Die Tage, an denen wir uns verlassen fühlen, auf uns geworfen, ohne Hoffnung. In solchen Momenten fragen wir: «Wo ist Gott? Ist er fern? Warum schweigt er?»
Aber vielleicht liegt gerade darin die Botschaft: Gott ist nicht nur der Gott der Sonnentage, sondern auch der Stürme. Er ist nicht nur der Gott der Freude, sondern auch der Einsamkeit. Seine Nähe ist nicht immer spürbar, aber sie ist da – in der Dunkelheit, im Zweifel,
im Schmerz. Gott ist der ferne Gott, der uns herausfordert, der uns wachsen lässt. Er ist der nahe Gott, der uns trägt, wenn wir es am meisten brauchen. Beides gehört zu ihm – und zu unserem Leben. Möge diese Erkenntnis uns in allen Lebenslagen begleiten und trösten.

Pfr. Richard Mauersberger

August

Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. Ps 147,3 (L)

Diese Worte sind ein Teil der grossen Lobpreisung Gottes, welche der Psalm 147 darstellt. Alles spielt sich im 6. Jahrhundert v.Chr. ab, als Israeliten aus der babylonischen Gefangenschaft endlich zurückdürfen. Der Psalmist beginnt sein Lob mit Halleluja (Preist den Herrn) und weist auf das wundersame Engreifen Gottes hin, welcher Heilung schenkt, wenn das Herz zerbrochen oder zerknirscht ist. Damit wird das zentrale Thema der Bibel angesprochen, und nämlich die Busse, als aufrichtige Reue für das gemachte Schlechte. Diese Reue ist mit dem gewissen inneren Leiden verbunden, welches aber mehr reinigt als schmerzt. Das Menschenherz wird freiwillig, sozusagen, zerbrochen und zugleich aufgeschlossen für das Licht der heilenden Güte. Das zerknirschte Herz ist immer ein nacktes, entblösstes Herz vor dem Herrn, welchem wir bewusst den Zugang in die verborgensten Ecken des Inneren gewähren.

Dieser Prozess der Reue (Busse) ist unabdingbar im Leben jedes einen Gläubigen und muss immer wieder angetrieben werden, um sich reinigen und die Beziehung zu Gott und dem Nächsten im Lot aufrechterhalten zu können.

Pfr. Alex Kuzmitski

Juli

Du sollst dich nicht der Mehrheit an-schliessen, wenn sie im Unrecht ist.
Exodus 23,2

Dieser Spruch befindet sich unter den Satzungen, welche Gott auf dem Berg Sinai den Zehn Geboten an-hängt. Diese Gesetze soll Mose dem Volk Israel vorlegen. Da wir durch Christus auch zu dem auserwählten Volk gehören, gehen diese Gebote auch uns ganz wohl etwas an.
Diese konkrete Aussage bezieht sich auf die Gerechtigkeit im Gericht, in-dem man sich in einem Rechtstreit in den eignen Aussagen nicht der Mehrheit fügen darf, um das Recht nicht zu beugen.
Dieses Gebot lässt sich sehr einfach auf unser Leben übertragen, welches mit einem Gericht zu vergleichen ist, denn es wird immer wieder nach un-serer Meinung und unserem Urteil gefragt. Sei es auch nur im Freun-deskreis, es wird nach unserer Sicht gefragt.
Und diese Sichtweise, welche ur-sprünglich unsere Überzeugung war, wird oft in der Gruppe unter dem Ein-fluss der vorherrschenden Meinung zuerst abgemildert und dann ange-passt, bis sie irgendwann praktisch Eins mit dem wird, was die anderen glauben und sagen. Ohne es zu mer-ken, wie nach einem unerklärlichen Automatismus, geraten wir in die Ver-leugnung unserer selbst.
Die erste logische Konsequenz dar-aus ist die innere Dissonanz der Per-son und die zweite: der Verstoss ge-gen Gottes Gebot, wenn die Meinung der Allgemeinheit eine Lüge ist.

Pfr. Alex Kuzmitski

Juni

Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und seht, welche Hilfe der HERR euch heute erweisen wird.2. Mose 14, 13

Die Geschichte über den Auszug Israels aus Ägypten gehört zu den bekannteren Geschichten aus dem Alten Testament, nicht zuletzt dank Dysney’s Trickfilmversion «Der Prinz von Ägypten». Es ist eine Erzählung, die ansprechend ist, auch weil es hierbei um die heroische Befreiung unterdrückter und ausgebeuteter Menschen geht, die endlich ein Ausweg aus ihrem Leiden gefunden haben. Solche Geschichten berühren uns, egal, aus welcher Epoche der Geschichte sie stammen. Bezeichnend finde ich aber, wie oft sich die Israeliten zurückwünschten nach Ägypten, wie oft sie, sehr zur Frustration von Moses, über ihre Befreiung schimpften. Was zunächst paradox erscheint, ist auf den zweiten Blick aber durchaus nachvollziehbar: Ägypten war das Leben, das sie kannten, für das sie (über-)lebensstrategien gefunden haben, das ihnen trotz allem Schlechten, ein Gefühl von Sicherheit gab. Das, was nun vor ihnen lag, war anders und unbekannt – und deshalb auch beängstigend. Gerade deshalb ist diese göttliche Zusage in 2. Mo 14, 13 so wichtig: Fürchtet euch nicht, denn Gott ist mit euch und er hilft euch. Er wird euch geben, was ihr brauchen werdet, um ein neues gutes Leben unter seinem Schutz beginnen zu können. Worte, die auch wir in unserem Alltag uns immer wieder gut tun.

Pfr. Samuel Hertner

Mai

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich. 1. Korintherbrief 6,12

Der Vers aus dem ersten Korintherbrief spricht eine tiefgreifende Wahrheit an, die auch heute noch relevant ist. Es geht um die Freiheit des Einzelnen und die Verantwortung, die damit einhergeht. «Alles ist mir erlaubt» könnte als Ausdruck der Freiheit interpretiert werden, die wir in vielen Aspekten unseres Lebens geniessen.

Doch der zweite Teil des Verses mahnt uns, dass nicht alles, was wir tun können, auch zum Guten dient. Es ist eine Erinnerung daran, dass unsere Entscheidungen und Handlungen Konsequenzen haben und dass wir weise wählen sollten, um das Gute zu fördern und Schaden zu vermeiden.

Der letzte Teil, «nichts soll Macht haben über mich», erinnert uns daran, dass wir die Kontrolle über unser eigenes Leben behalten und uns nicht von externen Kräften oder inneren Gelüsten beherrschen lassen sollten. Diese Monatslosung kann als Aufruf gesehen werden, ein Leben der Selbstkontrolle und des bewussten Handelns zu führen, immer mit dem Ziel, das Gute zu suchen und zu mehren.

Pfr. Richard Mauersberger

April

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt. 1 Petr 3,15

Die Monatslosung aus dem ersten Petrusbrief, Kapitel 3, Vers 15, fordert Gläubige auf, stets bereit zu sein, Rede und Antwort zu stehen über die Hoffnung, die sie erfüllt. Diese Aufforderung kann als eine Einladung verstanden werden, den eigenen Glauben nicht nur privat zu halten, sondern ihn auch in der Öffentlichkeit zu verteidigen und zu erklären. Es geht darum, die Gründe für die eigene Hoffnung, die durch den Glauben genährt wird, darzulegen und somit ein Zeugnis des Glaubens abzulegen.

Die Bereitschaft, über die Hoffnung zu sprechen, die uns erfüllt, impliziert auch, dass unser Glaube lebendig und dynamisch ist, dass er uns im täglichen Leben antreibt und leitet. Es geht nicht nur darum, Fragen zu beantworten, sondern auch darum, durch unser Handeln zu zeigen, dass unser Glaube real und wirksam ist. Wenn wir beispielsweise durch Taten der Nächstenliebe und des Mitgefühls handeln, verkörpern wir die Hoffnung, die wir haben, und bezeugen sie auf praktische Weise.

Pfr. Richard Mauersberger

März

Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Mk 16,6

Die Botschaft des Engels an die Frauen am Grab, dass Jesus nicht hier ist, sondern auferstanden ist, verkündet die Überwindung des Todes und die Hoffnung auf ewiges Leben. Dieses Ereignis ist nicht nur ein Grund zur Freude, sondern auch ein Aufruf, das Leben im Licht der Auferstehung zu betrachten und zu leben. Es ermutigt Gläubige, inmitten von Herausforderungen und Unsicherheiten nicht zu verzagen, sondern Hoffnung und Trost in der Botschaft der Auferstehung zu finden. Diese Passage lädt dazu ein, über die Bedeutung von Glaube, Hoffnung und Erneuerung nachzudenken. In diesem Sinne lasst uns das Osterfest feiern

Pfr. Richard Mauersberger

Februar

Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit. 2 Tim 3,16

Die Bibel, nicht nur ein Buch, ist eine Quelle der Weisheit und Orientierung. Sie ist ein historisches Dokument, eine lebendige Kraft, die unser Leben verändern kann. Die Bibel ist von Gott eingegeben, das heisst, sie ist von seinem Geist inspiriert und bezeugt. Sie ist nütze
zur Lehre, das heisst, sie zeigt uns, wer Gott ist und was er von uns will. Sie ist nütze zur Zurechtweisung, das heisst, sie korrigiert uns, wenn wir vom Weg abkommen oder falsche Vorstellungen haben. Sie ist nütze zur Besserung, das heisst, sie hilft uns, unsere Fehler zu erkennen und zu bereuen. Sie ist nütze zur Erziehung in der Gerechtigkeit, das heisst, sie lehrt uns, nach Gottes Willen zu leben und seine Gebote zu halten.
Die Bibel ist also ein Geschenk Gottes an uns, das wir mit Dankbarkeit und Ehrfurcht annehmen sollten. Sie ist auch eine Herausforderung für uns, die wir immer wieder neu lesen und verstehen müssen. Sie ist schliesslich eine Verheissung für uns, wie wir auf Gottes Treue und Liebe vertrauen können.
Pfr. Richard Mauersberger

Januar

«Junger Wein gehört in neue Schläuche» (Mk 2,22)

Zurzeit Jesu wurden die zusammengenähten Ziegenfelle, Schläuche genannt, und als Weingefässe gebraucht. Im Fall, wenn in einen alten,
ausgedehnten Schlauch neuer Wein gefüllt wurde, drohte ein solches Weingefäss zu platzen, weil der junge Wein noch weiter gärte und zusätzlichen Druck produzierte. Deswegen pflegte man im damaligen Israel den jungen Wein nicht in alte Schläuche zu füllen.
Dasselbe sagt Jesus in Mk 2,22, als er von den Pharisäern kritisiert wird, dass seine Schüler das jährliche Fasten nicht halten. Jesus geht es aber in seiner Antwort natürlich nicht um den Wein, sondern um die neue Wirklichkeit der Freude, welche er als König und Messias auf die Erde bringt. In diesem Zusammenhang rücken die alten Formen der Frömmigkeit, «der alte Wein» in den Hintergrund, weil nun das Neue beginnt und dieses Neue in seiner Kirche, d.h. in unseren Gemeinden, bis ins Heute hinein fortdauert. Jesus erneuert die jüdische Religion und versetzt ihren ethischen Schwerpunkt in das menschliche Herz, welches mit Liebe und Freude erfüllt wird. Jesus wird der neue Massstab und der Grund zur Freude der neuen Kirche, denn Jesus lebt in seiner Kirche auch heute noch. Er führt sie und sorgt für sie
mit seinem Geist, dass wir, als seine Gemeinde weiterbestehen bleiben und diese Freude nicht einbüssen.
Und das werden wir auch nicht, denn wir haben den Fürsprecher und Anwalt, welcher uns jeden Tag erneuert und uns beisteht, um alles, sogar den Tod, zu überwinden.
Pfr. Alex Kuzmitski